C.A.R.E.

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CARE

Eine interaktive Installation – zu erleben in der Motorenhalle Dresden vom 12.4. – 6.7.2025
IN_LIEBE – Eine Ausstellung zu Liebe als Haltung in der zeitgenössischen Kunst

Seit den Anfängen der empirischen Wissenschaften im 19. Jahrhundert begleitet ein stilles Versprechen die Entwicklung technischer Messinstrumente: Wer messen kann, kann steuern. Wer sich selbst vermisst, ist optimierbar. Das Selbst — durchpulst von Zahlen, eingehegt von Graphen, normiert von Datensätzen — erscheint seither als ein Projekt der Kontrolle.

Praktiken des Biofeedback greifen tief in diese Logik ein. Der Körper wird zur Black Box, zum Ausgabegerät seiner eigenen Kennzahlen, zur Maschine im Dienst der Selbstverbesserung.

CARECoproducing an Attentive and Responsive Existence — antwortet auf diese Technologien der Selbstvermessung mit einer Gegenbewegung: einer Ästhetik der Fürsorge, des Kontrollverlusts, der leiblichen Verausgabung.

In der interaktiven Installation des neueraeume; Kollektivs geraten Körper und Technik in ein anderes Verhältnis. Die Controller in den Händen scheinen Werkzeuge der Steuerung zu sein — und offenbaren sich als sensible Fühler in einer geteilten Choreographie: der Bewegung, des Rhythmus, der Berührung. Jeder Tanz, jede Geste, jede Verausgabung wird vom System aufgenommen, übersetzt — nicht zur Kontrolle, sondern zur Resonanz.

Die Maschine antwortet. Nicht als Überwacherin. Sondern als Mitspielerin.

Hier entsteht Care nicht als Service, sondern als geteilte Praxis. Als wachsame Aufmerksamkeit füreinander. Als Gegengeste zur Optimierung: unberechenbar, leiblich, fragil.

In dieser techno-aisthetischen Seinsweise sind Körper und Computer weder Gegner noch Werkzeuge. Sie sind Mit-Werdende. Sie produzieren einander. Sie sorgen füreinander.Und vielleicht liegt genau darin das Politische:
Dass ausgerechnet im Raum der Technologie Momente des Aufeinander-Hörens, des Sich-Einlassens und der gemeinsamen Unschärfe aufleuchten.

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